Über das Festival
Alljährlich bildet ein berlinweites Vorprogramm den Auftakt: Sei es in einer Neuköllner Werkstatt, einer Lagerhalle auf der Insel Eiswerder, einem Zirkuszelt in Hohenschönhausen, der Marzahner Stadtbibliothek oder dem Buchengarten der Akademie der Künste, überall performen und lesen Dichter:innen und eröffnen der Poesie eine Woche lang temporäre neue Orte.
Viele der auftretenden Künstler:innen arbeiten transdisziplinär mit Musik, bildender Kunst oder Installation.
Anschließend findet das Hauptfestival an zwei Festivalorten statt - seit vielen Jahren ist dies die Akademie der Künste und seit 2023 auch das silent green Kulturquartier.
Zum Programm zählen etablierte Leseabende wie „Weltklang – Nacht der Poesie“, bei der acht internationale Dichter:innen in Originalsprachen lesen, oder die „Berliner Rede zur Poesie“, die seit 2016 von ausgewählten zeitgenössischen Dichter:innen gehalten wird. Darüber hinaus verhandeln Dichter:innen Themen in größeren Panels, unter immer wechselnden Schwerpunkten - seit dem Jahr 2023 unter anderem zu „Writing Class“, „Writing Identities“, Writings Histories", "Writing Motherhood" oder „Writing Sports“. An den Nachmittagen besteht Gelegenheit, Dichter:innen und ihr Werk in intimen Poesiegesprächen kennen zu lernen. Am finalen Festivalwochenende eröffnet ein Lyrikmarkt mit Verlagen und Magazinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, es treten zahlreiche weitere Dichter:innen bei kostenlosen Lesungen im Freien auf und die Poetische Bildung bietet ein umfangreiches Angebot für Familien mit Workshops für alle Altersgruppen.
Bereits seit dem Jahr 2000 holt das Poesiefestival Berlin internationale Stimmen der Poesie nach Berlin. Bis zu 50 Eingeladene reisen aus Ländern außerhalb Europas an, weitere 100 Teilnehmende aus europäischen Ländern sowie aus der internationalen Berliner Poesieszene treten auf. Veranstaltungen finden in bis zu 20 Sprachen statt, stets mit Simultandolmetschung ins Deutsche oder Englische. Zudem werden seit dem Jahr 2023 Gedichte für das Festival nicht nur ins Deutsche, sondern auch ins Englische übersetzen.
Im Rahmen des Festivals erscheinen ein Poesiemagazin mit Gedichten und extra für das Festival entstandenen Textbeiträgen. Darüber hinaus wird eine Anthologie mit den Gedichten von Lesenden herausgegeben, in deutscher und englischer Sprache. Die Berliner Rede zur Poesie wird jährlich als Buch im Wallstein Verlag veröffentlicht. Oft bietet das Poesiefestival Berlin die allerersten Übersetzungen bekannter Dichter:innen ins Deutsche an, die dann von deutschen Verlagen übernommen werden. Eingeladene Dichter:innen werden in unserem hauseigenen Studio für Lyrikline aufgenommen, angefertigte Übersetzungen ihrer eingelesenen Texte werden auf der Lyrikline dauerhaft zur Verfügung gestellt.